Der letzte Eintrag auf diesem Blog ist William Klein gewidmet. R.M.



Sonntag, 13. Februar 2011

ad WALKIN' VIENNA 2010

Was ich hier mache? Ich versuche, auf gewöhnlichen Straßen außergewöhnliche Bilder aufzunehmen. 


Vienna airport / Flughafen Wien-Schwechat: Parkdeck-Ausblick, 2010
Letzten Sommer bin ich mit dem Fahrrad zum Flughafen gefahren. Nachdem ich eine Stunde lang von der obersten Etage im Parkhaus 4 Flugzeuge im Landeanflug fotografiert hatte, beobachtete ich am Rückweg zu meinem Fahrrad eine Business-Lady, die lässig zu ihrem Wagen schlenderte. Sie schien alle Zeit der Welt zu haben, ich hingegen musste sehr schnell reagieren, um sie genau unter diesem Werbetransparent zu erwischen.






22., U2-Verlängerungseröffnungsfest, 2010-10-02








22., U2-Verlängerungseröffnungsfest, 2010-10-02

1., Tuchlauben, 2010-11-15

10., Eschenkogelg., 2010-10-22

1., Opernring, 2010-11-05

11., Favoritenstraße, 2010-11-05

11., Kopalgasse, 2010-10-27

11., Haidestraße, 2010-10-27

11., Haidestraße, 2010-10-27

2., Praterbrücke, 2010-10-27

2., Donaukanal, 2010-11-24

1., J.-Raab-Platz, 2010-11-27

1., J.-Raab-Platz, 2010-11-27

22., beim Strandbad Stadlau, 2010-11-27

2., Stella-Klein-Löw-Weg, 2010-11-27

Donnerstag, 3. Februar 2011

WALKIN' VIENNA 2010

Viele Details, die auf diesen Fotos erkennbar sind, werden eines Tages unwiederbringlich aus unserem Stadtbild verschwunden sein. Vielleicht sind es gerade die scheinbar unbedeutenden Kleinigkeiten, die heute kaum jemand bewusst beachtet, die beim Betrachten dieser Fotos später einmal großartige Erinnerungen wachrufen. 




2., Venediger Au, 2010
Anfang des 20. Jahrhunderts siedelten sich auch auf der Venediger Au einige Praterbetriebe an. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden nur mehr das Riesenrad und der südlich der Ausstellungsstraße gelegene Teil des zerstörten Wurstelpraters wieder aufgebaut. Das Areal der Venediger Au übernahm die Stadt Wien, die  hier einen Park mit Sportanlagen und Kinderspielplätzen errichtete.


Blick über den Donaukanal (1., Franz-Josefs-Kai), 2010
Hinter dem Media-Tower (Bildmitte) wird 2010 am Donaukanal ein Hotel (Architekt: Jean Nouvel) errichtet. Die Kuppel der Urania-Sternwarte wirkt dagegen vergleichsweise winzig. Rechts dahinter ist das Bundesamtsgebäude Radetzkystraße zu erkennen und der Kirchturm der Pfarre St. Othmar in Erdberg. 2010 gelangte auch das IBM-Gebäude (links) in den Besitz der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, deren Immobilien die Hochhaus-Silhouette am Donaukanal dominieren.


2., Praterstern, 2010
2008 wurde anstelle des früheren Bahnhofs Wien Nord die neue Bahnstation Wien Praterstern eröffnet. Kurz vor Beginn der Fussball-EM erfolgte im Zuge der U2-Verlängerung vom Schottenring bis zum Ernst-Happel-Stadion auch die Eröffnung der U2-Station Praterstern. Anschließend wurde auch der westliche Vorplatz des Pratersterns neu gestaltet. Nun sind sämtliche Straßenbahn- und Bushaltestellen parallel zum neuen Bahnhof ausgerichtet. Begrünte Gitterwände und ein 3.800 m2 großes Flugdach schützen die Fahrgäste vor Wind und Wetter.


2., Augarten (Flakturm), 2010
Zwei der insgesamt sechs Wiener Flaktürme – ein Gefechtsturm und der hier abgebildete Leitturm - stehen in der weitläufigen Parkanlage des Augartens. Die monströsen Flugabwehrkanonentürme aus Stahlbeton wurden während des Zweiten Weltkriegs von Zwangsarbeitern zum Schutz der Innenstadt errichtet und dienten auch als Luftschutzanlagen. 


1., Franz-Josefs-Kai, 2010
Mit dem Slogan „Wien will’s wissen“ warb die Stadtverwaltung (de facto die von 2001 bis 2010 allein regierende SPÖ) für eine Volksbefragung im Februar 2010. Vier der fünf gestellten Fragen wurden mehrheitlich mit „Ja“ beantwortet: Einführung von Ganztagsschulen,  U-Bahn-Nachtbetrieb an Wochenenden, verpflichtender „Kampfhunde“-Führschein, Wiedereinführung von Hausbesorgern in Gemeindebauten. Nur die geplante Einhebung einer Citymaut fand bei den abstimmenden Personen keine Mehrheit.


2., Obere Donaustraße, 2010
Zu Beginn des Jahres 2010 begannen die Abrissarbeiten am 35 Jahre alten OPEC-Gebäude. Wien ist seit 1965 Sitz der „Organisation Erdöl exportierender Länder“, die 1960 in Bagdad gegründet wurde. Die neue OPEC-Zentrale befindet sich in der Wipplinger Straße. Am 21. 12. 1975 stürmte ein Terror-Kommando unter Führung des Venezuelaners „Carlos“ eine OPEC-Konferenz am Dr.-Karl-Lueger-Ring. 70 Personen wurden dabei als Geiseln genommen, drei Menschen kamen ums Leben.





3., Hundertwasser-Promenade (Donaukanal), 2010
Keine Ahnung, warum dieser Mann am Aschermittwoch ins eiskalte Donaukanal-Wasser stieg - meine Recherchen brachten lediglich einen Hinweis auf ein „Brunnenspringen“ irgendwo in Deutschland, das auf ein altes Bußritual zurückgehen könnte. Am Aschermittwoch ist in unseren Breiten die Faschingszeit vorbei und für Christen beginnt dann die 46-tägige Fastenzeit.


22., bei Carl-Auböck-Promenade, 2010
Im Juni 2010 erfolgte in der Donau City der Spatenstich für den DC Tower 1 (Architekt: Dominique Perrault), der eine Höhe von 220 m erreichen soll. Wenn der Bau dieses 60-geschossigen Wolkenkratzers im Jahr 2013 abgeschlossen ist, wird er das derzeit höchste Gebäude Österreichs deutlich überragen: Der Millennium-Tower (Architekten: Peichl, Podrecca, Weber) misst inklusive Dachkonstruktion 202 m.


22., Spittelergasse, 2010
Anlässlich der U2-Verlängerung um weitere 5,3 Kilometer, vom Stadion bis zur Aspernstraße, wurde bei den sechs neuen Stationen am 2. Oktober 2010 ausgiebig gefeiert. Seither ist die östliche Donaustadt vom Stadtzentrum in rund 20 Minuten öffentlich erreichbar. 


22., Spittelergasse, 2010


1., Dr.-Karl-Renner-Ring (Parlament), 2010
Anlässlich der 18. Welt-Aids-Konferenz im Juli 2010 in Wien, wurde das Parlament mit einer riesigen Solidaritätschleife für HIV-Infizierte und AIDS-Kranke dekoriert. Vorbild für den „Red Ribbon“ war jene gelbe Schleife, die im Zusammenhang mit der Geiselnahme von US-Bürgern in Teheran im Jahr 1980 getragen wurde.


22., Donauinsel / Handelskai, 2010
Seit 1992 blickt „Picassos Auge“ (Künstler: Robert Adrian X) von der Fassade des Umspannwerks am Handelskai über die Donauinsel Richtung Kaisermühlen. 


10., Hauptbahnhof-Baustelle (4., Wiedner Gürtel), 2010
Der höchste begehbare Holzturm Europas bietet nicht nur  einen guten Überblick über den Baufortschritt auf der Großbaustelle Hauptbahnhof - vom 67 m hohen „Bahnorama“ hat man auch einen herrlichen Ausblick auf ganz Wien. 


21., Floridsdorfer Brücke, 2010
Auf diesem exponierten Hügel des Kahlengebirges, der später in Leopoldsberg umbenannt wurde, hat Pater d’Aviano am 12. 9. 1683 im Beisein des Entsatzheeres eine historische Feldmesse zelebriert. Nach der erfolgreichen Abwehr der Türken wurde die Leopoldskapelle fertig gestellt und später zur Kirche erweitert.


10., Favoritenstraße, 2010
Im Laufe der Zeit haben die Stadtbewohner die soziale Kontrolle über den Freiraum vor der eigenen Haustür verloren. Obwohl Autolenker in Großstädten in der Minderheit sind, ist das Auto auch hier das bestimmende Element auf den Straßen. 


1., Wollzeile, 2010
Laut Sozialbericht 2010 besitzen 10 Prozent der Österreicher 61 Prozent aller Immobilien. Seit dem Jahr 2000 hat sich die Zahl der Sozialhilfebezieher in Wien mehr als verdoppelt. 


1., Schwedenplatz, 2010
Die Fahrgäste der Wiener Linien werden per Lautsprecherdurchsage aufgefordert, Bettlern nichts zu geben. In einer Gesellschaft, in der "Geiz geil" ist und Armut ein Vergehen, soll niemand ein schlechtes Gewissen haben müssen, wenn Bettler weggejagt werden. 


22., Wagramer Straße, 2010
Straßenfotografien erzählen keine vollständigen Geschichten, dadurch bleibt der Fantasie der Betrachter Spielraum für eigene Interpretationen. 


2., Obere Donaustraße / Taborstraße, 2010
Während des schwersten Wirtschaftseinbruchs der Nachkriegszeit ist die Staatsverschuldung auf 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts angewachsen. Am Ende der Ära Kreisky betrugen die Schulden unseres Landes „nur“ 38% des BIP. Die Zinsen für unsere Staatsschulden (2010: 195 Milliarden Euro) verschlingen heute ein Zehntel aller Steuereinnahmen. Zu einer umfassenden Verwaltungs- und Steuerreform konnten sich Finanzminister Josef Pröll und das rot-schwarze Regierungsteam im Herbst 2010 dennoch nicht durchringen. 


1., Franz-Josefs-Kai, 2010
Maria Vassilakou, die Spitzenkandidatin der Grünen, wurde 2010 Vize-Bürgermeisterin der rot-grünen Stadtregierung unter Michael Häupl und Stadträtin für Verkehr, Stadtplanung, Klimaschutz und Energie. Für viele war das erstmalige Zustandekommen von Rot-Grün in Österreich eine Überraschung. 


10., Laxenburger Straße, 2010
Bei den Wien-Wahlen 2010 konnte die FPÖ ihre Wählerstimmen gegenüber der Gemeinderatswahl 2005 fast verdoppeln. Spitzenkandidat Strache kam auf 25,77 Prozent der Stimmen. Das von ihm ausgerufene „Duell um Wien“ ging trotz eines Zugewinns von 14 Gemeinderatsmandaten eindeutig zugunsten von Langzeit-Bürgermeister Michael Häupl aus.


22., Kagraner Platz, 2010
Nach dem Abgang von Johannes Hahn nach Brüssel trat Familienstaatssekretärin Christine Marek erstmals als Spitzenkandidatin der Wiener ÖVP bei der Landtags- und Gemeinderatswahl an. Die ÖAAB-Politikerin wollte „schwarzer Pfeffer für die Roten“ sein, musste jedoch mit weniger als 14% der Wählerstimmen einen historischen Tiefstand der ÖVP hinnehmen.





11., Geiselbergstraße, 2010



Bei den Wien-Wahlen 2010 erreichte die SPÖ 44,34% der abgegebenen Stimmen und verlor damit ihre absolute Mandatsmehrheit. Der seit 1994 amtierende Wiener Bürgermeister Michael Häupl wurde vom Gemeinderat zwar erneut in seinem Amt bestätigt, aber eine von vielen erwartete rot-schwarze Regierungszusammenarbeit kam nicht zustande. 


10., Laxenburger Straße, 2010


1., Franz-Josefs-Kai (Schiffstation Wien / IBM-Haus), 2010

Seit einer Generalsanierung bildet eine gewölbte Glashaut die äußere Schale der Doppelfassade des IBM-Gebäudes (Architekt: Georg Lippert; Bj. 1969).
Von der Römerzeit bis ins späte 19. Jahrhundert gab es auf dem südlichsten Arm der Donau, dem heutigen Donaukanal, regen Schiffsverkehr. Durch die  Donauregulierung verlor der stadtnahe, natürliche Wasserlauf seine Funktion als wichtiger Transportweg, die er viele Jahrhunderte lang inne gehabt hatte. Seit  Juli 2010 legen bei der neuen Schiffstation City alle Ausflugsschiffe der DDSG Blue Danube an, sowie die beiden Twin City Liner, die seit 2006 mehrmals täglich zwischen Wien und Bratislava verkehren. 


2., Taborstraße

In der monochromen Fassade des 75 m hohen Sofitel Vienna Stephansdom (Architekt: Jean Nouvel; Baujahr 2010), spiegelt sich der Media-Tower von Hans Hollein. Die Lichtdecken sind ein Werk der Medienkünstlerin Pipilotti Rist.

1., Schulhof, 2010
Der Schauraum eines traditionsreichen Uhrenfachgeschäfts in der Nähe des Uhrenmuseums grenzt direkt an den gotischen Chor der Kirche am Hof. Auch in der „Kaffeehaus-Metropole“ Wien lässt sich der Trend zu einem schnellen „Coffee to go“ beobachten.  Wie würden wohl die alten Kaffeehaus-Literaten dieses Phänomen kommentieren?


1., Schwarzenbergplatz, 2010
Das bronzene Reiterdenkmal erinnert an Feldmarschall Schwarzenberg, der in der Völkerschlacht bei Leipzig Oberbefehlshaber der verbündeten Streitkräfte gegen Napoleon I. war. In der Kanalisation, direkt unter dem Schwarzenbergplatz, wo heute der Wienfluss und die U-Bahnlinie U4 verlaufen, befand sich einst ein legendärer Obdachlosen-Unterschlupf namens Zwingburg.


1., Schreyvogelgasse / Mölkerbastei, 2010
Ein Teil der Mölkerbastei ist als Relikt der mächtigen Wiener Stadtmauern bis heute erhalten geblieben. Die Schleifung der militärisch längst bedeutungslos gewordenen Befestigung begann 1858 im Zuge des Ringstraßenbaus. Im Pasqualati-Haus hat auch Ludwig van Beethoven gewohnt. 


1., Lothringerstraße, 2010

22., Wagramer Straße, 2010
An der zeitlosen Plakatwerbung, die viel Zeitgeist in den öffentlichen Raum transportiert, kommt nahezu jeder vorbei: Die Reichweite von Großplakaten liegt in Wien bei über 90 Prozent. Plakate sind das klassische Massenmedium für Außenwerbung.


22., Wagramer Straße, 2010


22., bei U2-Station Donaustadtbrücke, 2010