Im
Herbst 2010 ist Rene Burri nach Wien gekommen, um bei der Eröffnung der
Retrospektive seines Werkes dabei zu sein. Im Rahmen eines „Künstlergespräches“
am 18. November 2010 erzählte der Schweizer Magnum-Fotograf, wie sein berühmtes
Che Guevarra-Foto zustande gekommen ist. Gemeinsam mit einem amerikanischen
Journalisten hatten sie einen Termin in einem mit Jalousien abgedunkelten Büro.
Während der Journalist kettenrauchend zwei Stunden lang eifrig mit Che
diskutierte, der eine Havanna nach der anderen paffte, und dabei wie ein
gefangener Tiger im Käfig in seinem Büro herumlief, hatte Rene Burri Zeit, ihn unter
idealen Bedingungen zu fotografieren, denn der Revolutionär würdigte den
Fotografen keines Blickes und Rene hatte acht Rollen S/W-Film dabei, die er
alle verschoss.
Während
Kurator und Co-Kurator im Kunsthaus Wien immer noch über Burri’s Werk redeten,
stahl sich Burri davon, zückte seine kleine digitale Leica und begann in einem
der anderen Ausstellungsräume seine eigenen gerahmten Fotos abzufotografieren.
Bei dieser Gelegenheit habe ich ihn fotografiert.
Am 20. Oktober 2014 ist Rene Burri gestorben.